Untersuchungen am Fundament der Erde

Die Geologie geht der Entstehung, Zusammensetzung und Verbreitung der Gesteine „auf den Grund“, sie untersucht so Bau und Entwicklungsgeschichte der Erde. Im Falle des „Meteoritenkraters“ Ries fand die Wissenschaft eine unerwartete und spannende Antwort auf die Frage um die Entstehung einer mannigfaltigen Landschaft. Die Gesteine des Rieskraters zählen zu den wichtigsten geologischen Besonderheiten des Geoparks Ries. Denn wie nur in seltenen Fällen auf der Erde blieb ein Großteil der Auswurfmassen des Asteroideneinschlags erhalten. Außergewöhnliche Gesteinsformationen und Landschaftsformen lieferten so den geologischen Beweis, um das Rätsel um die Entstehung des Rieskraters zu lösen. Vormals als vulkanischer Explosionskrater gedeutet, sah man im Jahr 1960 den Beweis gegeben, dass es sich um einen Impaktkrater handeln müsse - Die beiden renommierten Rieskraterforscher Eugene Shoemaker und Edward Chao entdeckten die Hochdruckminerale Coesit und Stishovit. Die Geologie leistete somit ihren Beitrag zum „Theorienwandel“ in der Wissenschaft ums Nördlinger Ries. Seither erlangte das Nördlinger Ries zusammen mit dem Steinheimer Becken im Zuge der Katastrophenlehre in den Geowissenschaften globale Bedeutung.