UNESCO Global Geopark Ries – ein wichtiges Trainingsgebiet für Raummissionen
- Im August 1970 führte die NASA für die Astronauten der Apollo 14 und 17 Missionen geologische Feldstudien (Übungen zur Gesteinsbestimmung im Gelände) im Rieskrater durch. Die Aufgabe der daran beteiligten deutschen Geowissenschaftler war es, die Astronauten mit den besonderen Gesteinsformationen eines Einschlagskraters vertraut zu machen. Dieses Training stellte eine wichtige Grundlage für die spätere Entnahme von Gesteinsproben des Mondes dar. Somit waren die im Ries geschulten Astronauten in der Lage, die Auswurfmassen von Kratern zu erkennen und gezielt Proben zu entnehmen.
- 2011 besuchte das Wissenschaftsteam der NASA DAWN-Mission den UNESCO Global Geopark Ries, um sich vor Ort mit dem geologischen Aufbau eines Impaktkraters vertraut zu machen.
- Das wissenschaftliche Kamerateam OSIRIS der ESA-Rosetta-Mission führte im UNESCO Global Geopark Ries (2018) geologische Feldstudien durch, um die bei Ihren Missionen gewonnenen Daten leichter auswerten zu können. Weitere Aufenthalte sind in Planung.
- Auch die Astronauten der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) führten bereits mehrere geologische Übungseinheiten durch (2017/2018), weitere Aufenthalte stehen an.
- 2025 besuchte ein Wissenschaftsteam der NASA und ESA den UNESCO Global Geopark Ries. Besonderer Fokus lag auf dem wichtigsten Kratergestein Suevit und den sogenannten Entgasungsröhren (vertikale Röhren, die im Suevit auftreten). Ähnliche Strukturen will man auf dem Erdmond suchen und später auch auf dem Planeten Mars, um dort Lebensaktivitäten nachzuweisen.
- Im gleichen Jahr testete eine Forschergruppe der Western Ontario University, Kanada ein für kommende Marsmissionen geplantes Kamerasystem im Rieskrater. Die Auswertung der Ergebnisse wird sehr hilfreich für den Einsatz dieses Kamerasystems auf der Oberfläche des Mars und seiner dem Rieskrater nicht unähnlichen Geologie sein.